Die Tragödie in Bangladesch, bei der zahlreiche Textilarbeiter ihr Leben verloren, hat weltweites Entsetzen ausgelöst. Als Reaktion darauf haben große Textilunternehmen in ihren Fabriken Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitsstandards ergriffen.
Trotz dieser Entwicklungen bleibt die Frage offen, inwiefern wir als Konsumenten unsere Haltung geändert haben. Billigmode dominiert weiterhin den Markt und führt zu einem verschwenderischen Konsumverhalten. Modeartikel werden oft nach kurzem Gebrauch weggeworfen, was zu enormen Müllbergen führt, die sich in einigen Regionen sogar in Wüsten ansammeln.
Zudem hat der Online-Handel das Konsumverhalten weiter verändert: Viele bestellen Kleidung in mehreren Größen, probieren sie zu Hause an und senden das Nichtpassende zurück. Diese Praxis belastet nicht nur die Umwelt durch zusätzliche Transportwege, sondern stellt auch hohe Anforderungen an die Logistik und die Paketzusteller, deren Arbeitsbedingungen oft prekär sind.
Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft, die hohe Löhne für sich selbst fordert, dabei aber häufig die globalen Auswirkungen ihres Konsums ignoriert. Viele neue Unternehmen drängen in die Modebranche, angezogen von schnellen Gewinnen. Diese Entwicklung wird durch massive Marketingbudgets vorangetrieben, wobei ein zunehmender Anteil dieser Gelder für die Bezahlung von Influencern verwendet wird, die die neuesten Trends bewerben.
Obwohl sich niemand gerne eingesteht, dass unser Konsumverhalten Ausbeutung fördert, ist es eine unbequeme Wahrheit, dass wir durch unsere Kaufentscheidungen indirekt Systeme unterstützen, die an sklavenähnlichen Bedingungen festhalten. Es ist an der Zeit, dass wir als Konsumenten verantwortungsbewusster handeln und Unternehmen unterstützen, die ethische Produktionsmethoden fördern.