Freelancer-Portale wie Upwork bieten kreativen Berufsgruppen – darunter Grafikern, Bloggern und Programmierern – die Möglichkeit, Kunden aus wohlhabenderen Ländern zu gewinnen. Freelancer aus Ländern wie Bangladesch können auf diesen Plattformen online arbeiten und dabei Honorare fordern, die lokal als sehr hoch gelten, obwohl sie im internationalen Vergleich niedriger ausfallen. Ein wichtiger Vorteil solcher Plattformen ist die Zahlungssicherheit, da sie gewährleisten, dass die vereinbarten Löhne auch tatsächlich ausgezahlt werden.
Aus eigener Erfahrung mit Upwork sind allerdings auch kniffelige Herausforderungen zu berichten. Die Wertvorstellungen zwischen Auftraggebern und Freelancern können stark variieren, was die Zusammenarbeit erschwert, vor allem wenn sie rein online stattfindet. Zudem erfordert die Arbeit klare Anweisungen und eine gewisse Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche kulturelle Arbeitsweisen und Erwartungen.
In Ländern wie der Schweiz, wo Bildungssysteme oft bessere Ausbildungsmöglichkeiten bieten, kann dies zu einer höheren Qualität der Dokumentation und Ergebnisse führen, die wiederum besser mit den Erwartungen der Kunden übereinstimmen. Dies zeigt auf, wie wichtig eine fundierte Ausbildung für die Qualität der Arbeitsergebnisse sein kann.
Dennoch bleibt die ethische Frage, ob die Praxis des „Billiglohns“, die ich kritisch betrachte, hier eine Ausnutzung darstellt. Es ist wesentlich, dass Freelancer fair entlohnt werden und dass ihre Arbeit nicht nur aufgrund niedriger Kosten geschätzt wird. Eine faire und gerechte Bezahlung sollte das Ziel aller Beteiligten sein, um eine nachhaltige und zufriedenstellende Arbeitsbeziehung zu fördern. Bedeutet fair, die Kosten in Bangladesch einzubeziehen? Oder sollte besser zusätzlich noch separat ein Ausgleich finanziert werden, der dem Land zugute kommt?